Stimme und Trauma
Es gibt Menschen, die gerne frei singen und sprechen würden, aber keinen Zugang zu ihrer Stimme finden können. Selbst Gesangsunterricht oder die Teilnahme an Kursen hilft nur bedingt, die Stimme möchte einfach nicht klingen.
Oft gibt es dafür Gründe, die nicht nur in der mangelnden Übung oder Technik zu finden sind, sondern tiefer in der Geschichte der Person liegen. Dies ist manchmal an traumatische Ereignisse geknüpft – das können abwertende Kommentare wichtiger Bezugspersonen sein bis hin zu Krankheiten, Unfällen, Versagen und Verlusten. Diese Erfahrungen können unser inneres Instrument am freien Schwingen hindern, Teilbereiche unzugänglich machen oder es gänzlich verstummen lassen.
Die Auswirkungen sind sehr individuell. Jedoch, wie wir mit uns selbst umgehen, spiegelt sich im Umgang mit der Stimme direkt wieder, egal, ob wir Gesangsprofi oder -Laie sind.
Anna ist in ihrer langjährigen Arbeit mit Profisängern, Laien, mit Sprechern und Schauspielern immer wieder Stimmstörungen und Leistungsgrenzen begegnet, die sich nicht allein durch mangelnde Stimmtechnik oder Übung erklären liessen. Erst die ganzheitliche Betrachtung und Einbeziehung des „Systems Mensch und Stimme“ in den Unterricht, offenbarten die Zusammenhänge von Traumatisierung und stimmlichen Auswirkungen. In Folge davon wurde eine positive Veränderung möglich.
Diese Erfahrungen haben sie dazu veranlasst, sich mit dem Thema Trauma näher zu befassen. Sie absolvierte u.a. 2019 das Foundation Training von Bodynamic International in München und Köln, eine Methode, die sich mit Entwicklungstraumata in verschiedenen geistigen und körperlichen Entwicklungsphasen befasst.
Die Kurse oder der Einzelunterricht mit dem Schwerpunkt „Stimme und Trauma“ sind unabhänging von Können, Beruf oder Alter.
Unerheblich ist, was jemand schon kann. Wichtig ist, wo jemand mit seiner Stimme hin möchte.
Zur Zeit finden immer wieder Kurse zu dem Thema zusammen mit Susanne Erçetin statt.